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lyrik
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nocturno
zu später stunde
trat ich
aus dem haus:
schneeluft
schlug mir entgegen
schwer
und aufgewühlt
wie von herannahenden stürmen
der himmel
weit aufgerissen
hinter aufgeblähten wolkenfetzen
irres, wildes leuchten
illuminierten fratzen gleich
doch dann:
unendlich sanft
ein weißes, stilles rieseln
wie das zerspringen
winziger glaskugeln
eine fast unhörbare sinfonie
aus lichtweißen,
feinen kristallen
schwebend, tanzend
unaufhörlich fallend
nach langem
andächtigem schweigen
trat ich
zurück
ins haus.
später im schlaf
vernahm ich aus unendlich weiter ferne
das schauerliche heulen entfesselter sturmwinde
Ekkehard May
[25. März 2002]